Unsere Geschichte

Erfahre hier mehr zu der Geschichte hinter unserer Volontärs-Organisation

Unser Versöhnungsdienst seit 1975

„Im Angesicht der Last unserer Vergangenheit und im Licht der Verheißungen Gottes tun wir gut daran, uns unserer Herkunft und Wurzel bewusst zu werden, damit wir unsere Gegenwart und Zukunft gesegnet gestalten können.“ – so beschrieb der 2019 verstorbene Egon Maschke einst seine Inspiration, als er den Dienst 1975 gemeinsam mit seiner Ehefrau Fridegart ins Leben rief.

Die Arbeit wurde 1975 vom Ehepaar Maschke gegründet. Bis heute hat Dienste in Israel mehr als 1.500 Volontäre von Hannover nach Israel entsendet. Ein Dienst, der sowohl in persönlichen Begegnungen als auch in der öffentlichen Wahrnehmung einen großen Unterschied macht.

Jubiläum „50 Jahre Dienste in Israel“

„Zur Erinnerung an dieses Geschehen stellte Samuel einen Stein zwischen Mizpa und Schen auf. „Bis hierher hat uns Jahwe geholfen“, sagte er und nannte ihn Eben-Eser, Stein der Hilfe.“ 1. Samuel 7, 12 (NEÜ)

Der 14. Juni 2025 war für Dienste in Israel ein Tag, an dem im übertragenen Sinn ein Gedenkstein aufgestellt wurde. Ähnlich wie Samuel haben wir mit ca. 150 Gästen innegehalten, uns erinnert und einen Tag lang gefeiert, wie Gott uns 50 Jahre lang bis hierher geholfen hat.

Gott hat uns an diesem Jubiläumstag mit sehr sonnigem Wetter, gesegneten Begegnungen und Gesprächen, vielen helfenden Händen, leckeren Speisen und Getränken und sehr wertvollen Wort- und Musikbeiträgen beschenkt. Der eigens für das Jubiläum gebildete „Hago-Choir“ trat am Vormittag während der Feierstunde mehrmals auf; diese war außerdem mit zahlreichen wertschätzenden Grußworten gefüllt. Die Predigt hielt Pastor i.R. Uwe Cassens.

Am Nachmittag wurden die angebotenen Vorträge von Dorothee Thielmann und Pastor Dr. Michael Bendorf sehr gut und mit großem Interesse besucht.

Ein besonderes Highlight war abends das musikalische Programm des Ensembles „Hevenu Shalom“. Im Wechsel mit unterschiedlichen Wortbeiträgen einiger Gäste, die von ihren Erlebnissen mit Dienste in Israel berichteten, spielten sie Musikstücke zum Mitsingen und zum Zuhören – und ernteten intensiven Applaus.

Viele ehemalige Volontäre hatten sich auf den Weg gemacht, so dass es den ganzen Tag über zu einem fröhlichen Wiedersehen und Austauschen von gemeinsamen Erinnerungen kam.

Unseren Auftrag in Israel wollen wir auch weiterhin gern wahrnehmen – im Vertrauen auf den Gott, der uns bis hierher geholfen hat, der uns Bewahrung, offene Türen, notwendige Ressourcen und viele große und kleine Wunder geschenkt hat. Und wir tun dies im Vertrauen darauf, dass er uns auch weiterhin helfen wird und bitten ihn, dass er uns nun weitere 50 Jahre schenken möge.

50 Jahre Dienste in Israel

Ein biografischer Einblick

Als Egon und Fridegart Maschke 1975 unsere Arbeit begründeten, befanden sich die deutsch-israelischen Beziehungen noch im Anfangsstadium und waren keineswegs konfliktfrei. Einige Jahre später hatte sich das bis heute geltende Profil von Langzeiteinsätzen junger Freiwilliger etabliert. Erstmals 1979 waren junge Volontäre unter Begleitung eines zu diesem Zweck nach Jerusalem entsendeten Ehepaars in Israel als Brückenbauer im Einsatz.

In den 1980er Jahren konnte dank großzügiger Spenden ein Apartment im Jerusalemer Stadtteil Bet HaKerem gekauft werden, welches bis heute unser Hauptquartier sowie die Mitarbeiterwohnung von Dienste in Israel beherbergt.

Seit dieser Zeit hat Dienste in Israel jedes Jahr Freiwillige nach Israel entsendet bzw. Freiwillige in Israel betreut, die damals wie heute einen Versöhnungsdienst leisten und Brücken der Versöhnung, des Verständnisses und der Freundschaft zwischen Israelis und Deutschen, sowie Juden und Christen bauen. Aufgrund äußerer Einflüsse schwankten die Gruppengrößen im Laufe der Jahre. Waren manchmal nur 6 Freiwillige, wie im letzten Jahrgang, oder Ende der 1980er 8 Freiwillige Teil eines Jahrgangs, so gab es manches Mal auch Gruppengrößen von bis zu 40 Personen. Diese lebten während ihrer Zeit in Israel in Wohngemeinschaften in Haifa, Tel Aviv, Petakh Tikvah und Jerusalem, um dort in Seniorenheimen, Pflegeheimen und Tageszentren für Menschen mit Behinderung einen Freiwilligendienst zu leisten. Darüber hinaus halfen so manche der Freiwilligen auch in Kibbutzim wie beispielsweise Mefalsim aus.

Diese 50 Jahre waren für die Bewohner Israels niemals einfach. Eine Krise löste die andere ab. Die Spuren des Yom-Kippur-Kriegs waren noch ganz frisch, als Dienste in Israel seine Arbeit begann. Terroranschläge, die von dem Libanon, Gaza und der Westbank auf Israelis verübt wurden, führten zu Kriegen (wie beispielsweise den Libanonkriegen) und großen Militäreinsätzen des israelischen Militärs. Seit der Jahrtausendwende wurden mehr als 20.000 Raketen auf Israel abgefeuert. Darüber hinaus kulminierten Terroranschläge seit der Staatsgründung bis heute in 3 großen Wellen mit der Ersten Intifada Ende 1980er Jahre, der 2. Intifada zu Beginn des 21. Jahrhunderts sowie der Messer-Intifada 2015.

Seit dem Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023, bei dem mehr als 1.200 Zivilisten grausam ermordet und 250 Menschen als Geiseln verschleppt wurden, befindet sich Israel in einem Ausnahmezustand. 50 Geiseln befinden sich noch immer in der Gewalt von Terroristen. Die Bedrohung durch die Hamas, deren seit ihrer Gründung erklärtes Ziel die Vernichtung Israels ist, scheint nicht gebannt, sondern durch ihre Erfolge hinsichtlich der Informations-Manipulation in der Weltöffentlichkeit noch verstärkt zu werden.

In all diesen Jahren hat Dienste in Israel treu an der Seite Israels gestanden und immer wieder Wege gefunden, unter Berücksichtigung der Sicherheitslage jungen Menschen einen Freiwilligendienst in Israel zu ermöglichen.

Die Arbeit der Hagoshrim-Freiwilligen hat bleibende Spuren hinterlassen: bei vielen Israelis, aber auch im Leben der Freiwilligen selbst, die durch ihre Zeit in Israel bleibend verändert wurden. Junge Menschen während eines solchen Jahres pädagogisch, geistlich und bildend zu begleiten, ist uns ein Privileg. Deshalb und weil sich unser Auftrag nicht verändert hat, werden wir uns auch weiterhin bewusst an die Seite Israels stellen und junge Menschen in ihrem Versöhnungsdienst begleiten.

„Im Angesicht der Last unserer Vergangenheit
und im Licht der Verheißungen Gottes
tun wir gut daran,
uns unserer Herkunft und Wurzel bewusst zu werden,
damit wir unsere Gegenwart und Zukunft gesegnet gestalten können.“
(Egon Maschke)

Jubiläum „40 Jahre Dienste in Israel“

Das Jubiläum zeigte die Tragweite, Sichtbarkeit und Wichtigkeit des Dienstes. Dies kam auch in der Festrede von Daniela Schadt zum Ausdruck, Lebensgefährtin des ehem. Bundespräsidenten Joachim Gauck:

„Gerade einmal einen Monat ist es her, da hat dieses Jubiläumsjahr, in dem wir auf 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland zurückblicken, seinen politischen Höhepunkt gefunden. […]

Sie, die Brückenbauer von Dienste in Israel, sind schon vor nunmehr 40 Jahren mit gutem Beispiel voran- und auf Ihre Freunde in Israel zugegangen. […] 

Haben Sie Dank dafür, dass Sie dieses Gefühl und dieses Bewusstsein der Verantwortung – im wahrsten Sinne – mit Leben gefüllt haben. Früher als viele andere sind Sie Ihrer christlichen und moralischen Überzeugung gefolgt, wie später auch Ihre Nachfolger und ein wachsender Unterstützerkreis, und haben mit Ihren Angeboten Menschen ermutigt, einander die Hand zu reichen.“

Wenn du mehr zum Jubiläum erfahren möchtest, bieten wir dir hier die Möglichkeit, die Pressemitteilung herunterzuladen. Auch gibt es eine Bildergalerie zum Jubiläum. Diese findest du hier.

Videoclip vom Jubiläum …